Weg in die Stille - Andrea Schmidt

Weg in die Stille - Andrea Schmidt

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Kontemplation - was ist das?



aus: Kontemplation und Mystik, Zeitschrift des Würzburger Forums der Kontemplation, 2017

„Die größte Offenbarung ist die Stille.“ Laotse

Die Stille ist mein Zuhause. Kontemplation ist ein Weg in die Stille. Dorthin, wo wir zutiefst heil und angenommen sind. Sie ist Sehnsucht und Zuflucht zugleich. Als ich nach vielen Jahren der Suche und Lektüre zu Willigis Jäger kam, fühlte ich mich angekommen. Hier durfte ich da sein in Stille, mich ihr hingeben.
Es ist ein Lebensweg, in dem wir immer mehr erfahren, dass das Göttliche Sein das ganze Leben durchwebt. Wir erkennen, dass die Heimat zwei Aspekte hat:
die Heimat in Zeit und Raum, als die eine, unverwechselbare Form der zugrundeliegenden Heimat, die diese Form erst hervorbringt. Das Eine existiert nicht ohne das Andere.

Kontemplation ist ein Weg der Wandlung, ein Reinigungsweg. Alte Verletzungen, Schattenanteile tauchen auf, Muster und Strukturen der Persönlichkeit, des kleinen Ichs, werden deutlich. Emotionen erscheinen. Mit der Zeit wächst ein „kleiner unverletzlicher Friede“, der durch die schmerzhaften Momente führt. Ihm können wir uns anvertrauen, wenn wir nicht weiter wissen, uns Leere und Ausweglosigkeit begegnen. Wir befinden uns auf einem Weg des Heilwerdens, der Neustrukturierung. Altes erscheint oft fad, das Neue ist noch nicht da. Es gilt diese Zeit fühlend und vertrauend zu durchschreiten. Letztlich wird der Urgrund alles Geschöpflichen erfahrbar.

Die Stille, ES bleibt von all dem unberührt. In dieser Zeitlosigkeit ist Frieden. Schöpferisch gebären sich die Formen, entsteht eine lebendige Vielheit. Alles wesenhaft „durchtränkt“ durch das eine SEIN.

In der relativen Welt der Form, der Dualität, drückt ES sich aus. Nun geht es darum, durchdrungen von der göttlichen Wirklichkeit, das Leben in der Zeit zu leben. Einen Ausdruck zu finden, die „individuelle Note in der Sinfonie Gott“ (Willigis Jäger) zum Erklingen zu bringen.
Ja, auch das ist Kontemplation: Die Stille „wirken“ zu lassen, durch uns, in der Kreativität, im Miteinander, im Handeln, in der kleinen persönlichen Welt, der Nachbarschaft, der Gemeinschaft. Kontemplation führt in die Verantwortung für uns und unsere Mitwelt. Es geht um Einheit, Vielheit und das Verwirklichen von Verbundenheit. Aus der göttlichen Quelle, der Liebe zu schöpfen.

Kontemplation ist ein Weg, bei dem es darum geht, zutiefst Mensch zu werden und Stille zu verkörpern. Zugleich sind wir es schon und immer gewesen. Wir können nicht herausfallen aus dem, was wir Gott nennen. Gott schaut durch unsere Augen, hört durch unsere Ohren… Und so ist die Praxis der Kontemplation eine zarte Liebeserklärung an das Leben, genau so wie es sich zeigt.


© Andrea Schmidt


 

 

Andrea Schmidt l Heilpraktikerin (Psychotherapie) l Kontemplationslehrerin l Ergotherapeutin