Weg in die Stille - Andrea Schmidt
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Begegnung aus der Stille
In jedem Moment findet Begegnung statt, mit Menschen, Pflanzen, Tieren, Naturphänomenen, Alltagsobjekten.
Oft gehen wir in diese Begegnungen mit vorgefassten Meinungen, Urteilen, Etikettierungen. So bezeichnen wir den Baum als Baum und den Tisch als Tisch. Manchmal fügen wir noch Attribute hinzu, groß, schön, alt, kategorisieren und legen es damit wieder ab in unser altbekanntes „System“.
In dem Moment lassen wir uns kaum berühren von dem Naturgeschöpf, dem Sonnenaufgang, dem Meeresrauschen, nehmen den Gegenstand nicht mehr als ein Geschenk wahr, das uns den Alltag erleichtert, sondern als Selbstverständlichkeit.
Lassen wir unser „Wissen“ jedoch einmal beiseite, findet eine tiefere Begegnung statt, die aus der Stille geboren wird.
„Jenseits von richtig und falsch gibt es einen Raum. Dort treffe ich Dich.“ Rumi
Begegnen wir einem Menschen aus der Stille heraus, öffnet sich ein neuer, lebendiger Raum. Alle Konzepte, wie der Mensch ist oder sein sollte, sind in dem Moment nicht wesentlich. Wesentlich ist einzig die Begegnung. Wie fühle ich mich in der Gegenwart eines Menschen, der mich annimmt, so wie ich bin? Der nicht urteilt, alles besser weiß, sowieso schlauer und gebildeter zu sein scheint? Wie fühle ich mich, wenn ich SEIN darf, einfach so wie ich bin? Mit all meinen Macken und Selbstverurteilungen, mit meiner Schwäche?
Wie mag sich mein Gegenüber fühlen, wenn ich nicht gleich alles genau weiß, beurteile, Ratschläge erteile? Wenn ich einfach mein Herz öffne und zuhöre, lausche? Wenn wir einander vertrauen können, eine wahrhaftige Begegnung entsteht, aus der beide neu heraus gehen? Verwandelt?
„Eine Segnung ist nicht etwas, das ein Mensch uns gibt. Segnung ist ein Augenblick von Begegnung, in der wir an unseren wahren Wert erinnert werden.“ Rachel Naomi Remen
Wie könnte unsere Nachbarschaft aussehen, wenn wir uns aus der Stille heraus begegnen würden? Mit Respekt, Interesse für den gemeinsamen Moment, ohne all das vergangene „Wissen“ über die Person? Wenn wir unser Herz öffnen und spüren, wie sich Lebendigkeit zwischen uns entfaltet. Wie Ideen geboren werden.
Und unser Viertel, die kleine Stadt? Wie würde sie sich verändern, wenn wir nicht genau wüssten, der oder die ist so oder so? Und war schon immer so oder so?
Wenn wir die Menschen aus unseren Schubladen entlassen und ihnen in einem neuen Raum begegnen? Nichtwissend, nichturteilend, fragend?
Wir würden feststellen, dass wir viele Menschen das erste Mal sehen. Wirklich sehen. Mit neuen Augen, mit Herz, mit Liebe.
Darum geht es mir. Ganz Mensch zu werden. Unseren Platz einzunehmen, individuell und doch zum Wohle aller.
Wir alle sind in der Stille gegründet, sie ist unsere Heimat und unser wahres Zuhause. Wenn wir uns daran erinnern, im Miteinander, können wir voller Respekt und Liebe unsere Verwandtschaft leben – und uns letztlich ineinander erkennen.
Hier in Menden, in unserem Land, in Europa, in der Welt.
© Andrea Schmidt